Über die Faszination des Wandern

Ein Aspekte-Online Artikel

Ob hier bei uns Zuhause im Hohen Venn oder im Ausland auf gigantischen Gebirgsriesen: Wandern waren viele von uns schon mal. Trotzdem halten sich viele Klischees über das Wandern, es sei langweilig, nur was für Super-Sportler oder ganz einfach ein Seniorensport.

Doch Wandern ist in den letzten paar Jahren immer mehr zum Trendsport geworden, selbst Pilgermärsche werden teilweise nicht mehr zur Besinnung gemacht, sondern als Herausforderung. Es werden haufenweise Bücher geschrieben, deren Autoren beispielsweise seit Jahren nur mit Zelt und Rucksack leben. Wie zum Beispiel das sogenannte „Trekking“, bei dem man mehrere Tage ohne feste Unterkunft Wandern geht.

Doch was macht das Wandern plötzlich so beliebt? Man kann in die Berge oder ins Moor nicht einfach seine Arbeit mitnehmen. Als Erstes fängt man an die Ruhe zu genießen. Das Zwitschern der Vögel, das Rauschen des Windes und diese unglaublich schöne Landschaft, auf die man sonst im Alltag nie achtet, da alles viel zu hektisch geht. Wenn wir nachts die Sterne sehen und tagsüber nichts außer endlose Weiten, gibt uns das gleich ein ganz anderes Lebensgefühl, als wir es in unserem Alltag in engen, vollgestopften Städten haben. Ob wir nun mit Freunden tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt führen oder alleine zu uns selbst finden können: Beim Wandern entschleunigen wir. In Fachkreisen spricht man dann vom Weitwandern. Weitwandern beginnt dort, wo die Tage und Stunden an Bedeutung verlieren und man die Alltagssorgen vergessen kann. Das passiert meistens nach ca. 3 Tagen.

Doch es müssen nicht immer mehrtägige Wanderungen sein, um unseren Geist zu erfrischen und zu reinigen. Denn schon ein kurzer Aufenthalt in der Natur senkt den Stress, verscheucht Erschöpfung und stärkt sogar messbar das Immunsystem. Mehrere Umweltpsychologen an der Universität Wien haben herausgefunden, dass sich bereits nach 5 Minuten die Stimmung aufhellt und das Selbstbewusstsein erhöht wird. Also kann bei Stress auch ein kurzer Spaziergang durch den Wald viel bewirken.

Wandern macht uns also echt glücklich. Und ob man jetzt eine ganze Trekkingtour in den Alpen machen will oder eine kleine Wanderung im Hohen Venn: Helfen wird es uns alle mal.

Urhausen Daphne

(Aspekte Online, Mai 2017)

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